[Update: Habe das Dokument „Lesungen: Kaufempfehlungen für technische Ausrüstung“ mit der Erlaubnis von Tommy Krappweis hochgeladen und verlinkt.]
Endlich können wir Lesungen unserer Romane anbieten. Das war einer meiner ersten Gedanken, als wir letztes Jahr beschlossen, nach Deutschland zurückzukehren. Zur Erinnerung, wir waren just zu dem Zeitpunkt nach London gezogen, als unser Debütroman Lux Domini erschien. Das machte Lesungen, logistisch gesehen, für uns unmöglich. Da wir zurück sind, sieht die Sache jetzt natürlich anders aus.
Von meinem früheren Beruf bin ich gewohnt, vor Publikum aufzutreten und Vorträge zu halten. Ich war immer froh, wenn ich technische Unterstützung hatte. Mit einem Mikrophon kann man viel näher an das Publikum heran. Das hört sich erst einmal nicht intuitiv an. Man verstärkt ja die Stimme, um zu einem größeren Publikum zu sprechen. Aber dadurch rückt auch die letzte Reihe viel näher an die Bühne. Wie ich gerade am letzten Wochenende aus einer Dokumentation über die Entwicklung des Pop und der Gesangsaufnahme [1] gelernt habe, waren es Sänger wie Elvis Presley und Frank Sinatra, die das früh erkannt haben. Aber keine Angst, niemand wird mich jemals singen hören. Versprochen.
Ich habe gründlich zum Thema Lesung und Lesungsorganisation recherchiert. Der gleichlautende Tenor: Nur mit Glück haben Lesungsveranstalter funktionierende Technik und gleichzeitig jemanden, der die Technik auch bedienen kann. Der Schluss ist offensichtlich: selber Technik mitbringen. Falls dann Technik vorhanden ist und jemand sie bedienen kann, schön. Wenn nicht, hat man einen Backup-Plan.
So schön, so gut. Aber was braucht man denn? Als Laie sagte ich mir: Mikrophon und Lautsprecher. Ist doch offensichtlich. Also lass uns doch mal bei Amazon vorbeischauen. Tja. Natürlich gibt es zig Varianten. Was jetzt?
Google sei Dank bin ich auf ein sehr nützliches Dokument mit konkreten Kaufempfehlungen von Tommy Krappweis gestoßen. Tommy Krappweis ist u. a. Autor von Mara und der Feuerbringer, Miterfinder von Bernd das Brot, Gründer der Produktionsfirma bumm film GmbH, etc. Auf einem Lesungs-Workshop auf dem Buchmesse Con 2016 beleuchtete er die technische Seite von Lesungen. Basierend auf seinen Kaufempfehlungen besorgte ich mir ein Shure SM58 S Mikrofon samt Mikrofonständer. Dazu ein kleines Behringer XENYX 1002B Mischpult und den tragbaren Bluetooth-Lautsprecher Creative Sound Blaster Roar 2. Das funktioniert auch alles hervorragend.
Technisch gesehen, kann es jetzt also losgehen. Wir arbeiten an den Lesungsterminen. Schließlich erscheint jetzt unser vierter Roman Blutpforte.
[1] „Achtung, Aufnahme! In den Schmieden des Pop (4/6) – Das Geheimnis der Stimme“, arte.tv