Frisch designt: Buchtrailer für „IKARON – Die Besessenen“ von Tom Alex

Falls Sie Interesse an einem Trailer für Ihr Buch haben, schreiben Sie mir: a+t-design@alex-thomas.info.

Frisch designt: Pre-made Bookcover „Double Trouble“

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Frisch designt: Cover „Fabric of the Universe“ für Residence 13

Die zugehörige Single gibt’s hier, das Musikvideo hier.

Frisch designt: Cover „Stardust“ für Residence 13

Den zugehörigen Song aus dem Album „From the Face of the Earth“ gibt’s hier, das Musikvideo hier.

Frisch designt: Cover „NEPHILIM HUNTER (Alternative version)“ für Residence 13

Den zugehörigen Song gibt’s hier.

Frisch designt: Coverserie „From the Face of the Earth“ für Residence 13

Die zugehörigen Songs sind auf Soundcloud, die Videos auf YouTube zu finden.

Schreibpraxis: Kreative Räume

Mit den drei Werkzeugen Whiteboard, Magnetleisten und Moderationstafel erzeuge ich mir eine kreative Blase, die mir Eckpunkte meines aktuellen Romans immer vor Augen hält. Details sind immer direkt greifbar. Wichtige Rechercheergebnisse brauche ich nicht erst irgendwo herauszukramen. Wenn meine Augen durch das Büro wandern, finden sie immer etwas, das zum Romanprojekt gehören. Alle anderen To-Do-Listen und Erinnerungen habe ich aus meinem unmittelbaren Blickfeld verbannt. Und wenn ich gewisse Aspekte im Roman verarbeitet habe, räume ich das Material einen vorbereiteten Karton. So verändert sich mein kreativer Raum mit der Zeit und bleibt dabei immer aktuell.

Jeder Autor versucht täglich, schnell in seinen kreativen Flow zu kommen, in den „Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung ‚aufgehen'“ (Mihály Csíkszentmihályi). Das war nicht anders, als ich früher an wissenschaftlichen Papieren arbeitete oder heute an Romanprojekten schreibe. Ich versuche immer, mir kreative Räume zu schaffen. (Und ich meine damit nicht kreative Freiräume! Das ist vielleicht ein zukünftiger Blogpost.)

In meinem letzten Blogeintrag habe ich das EU-Projekt NEPOMUK – The Social Semantic Desktop angesprochen. In diesem Forschungsprojekt haben wir an der Implementierung des persönlichen Wissensarbeitsplatzes gearbeitet. Für mich war der spannendste Anteil die Arbeit mit Kollegen der Königlichen Technischen Hochschule (Kungliga Tekniska högskolan, kurz KTH) in Stockholm. Meine schwedischen Kollegen brachten unter anderem ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus dem technischen Design und dem Design von Mensch-Maschine-Interaktionen ein. In contextual interviews und durch Beobachtung von PC-Benutzern entwickelten sie Personas, fiktive Personen, die bestimmte Benutzergruppen verkörpern. ellaSo gab es zum Beispiel Ella, Mutter von zwei Kindern, Lucien (3) und Adèle (5), verheiratet mit Anton. Die Familie lebt in einer Villa in Maisons-Laffitte, einer Pariser Vorstadt. Es gibt noch einiges mehr in ihrer Beschreibung, u. a. welche Berufsziele sie hat und wie wir sie mit dem Wissensarbeitsplatz unterstützen könnten. Neben dem Portrait wurde von allen Personas Ganzkörperabbildungen geschaffen. Und bei unseren Projekttreffen waren alle Personas anwesend, auf Ausziehbannern in Lebensgröße. Sie waren im Blick und in kleineren Besprechungsräumen auch manchmal im Weg. Es war schwer sie zu ignorieren. Und das war auch der Sinn und Zweck.

Als ich das HCI-Department an der KTH einmal besuchte, fiel mir auf, wie viele Design-Beispiele in der ganzen Abteilung sichtbar waren, in Vitrinen ausgestellt oder einfach als Printouts an der Wand. Ich lernte, dass Designer generell so arbeiten. Sie brauchen die Beispiele als Trigger für die eigene Kreativität. Was ich noch besser fand: Sie benutzten diese Beispiele aktiv als Trigger und zur Unterstützung ihrer kreativen Prozesse.

Ich bin ein großer Fan von Making-of-Dokumentationen von Spielfilmen und gebe gerne ein paar Euro mehr aus für Special Editions. Besonders lehrreich fand ich damals – so 2002 oder 2003 denke ich – die ausführlichen Erläuterungen zu den kreativen Entwicklungsprozessen von Peter Jacksons Herr-der-Ringe-Trilogie. Da sind zum Beispiel die WETA-Workshop-Büros zu sehen, die förmlich überquellen von Modellen und Designentwürfen. Gesehen hatte ich das schon, aber den Bezug hatte ich nicht hergestellt zwischen Inspiration zur Hand haben und eigene Kreativität anwenden. Diesen Bezug stellte ich erst etwa fünf Jahre später im Rahmen der Arbeit mit den Stockholmer Kollegen her.

Im Grunde gilt: Jeder Raum lässt sich leicht zum kreativen Raum aufrüsten, indem man aus ihm alles ablenkende Material entfernt und in ihm die richtigen Werkzeuge bzw. Informationen griffbereit zur Hand legt. Wenn ich mich nicht um die Suche nach wichtigen Informationen kümmern muss, sondern mich einfach danach umdrehen oder zur Seite greifen kann, um sie zu finden, bleibe ich viel wahrscheinlicher in meinem Flow.

Seit den NEPOMUK-Zeiten gehören daher drei Dinge zur Grundausstattung meiner Büros: Whiteboard, Magnetleisten und Moderationstafel .

WhiteboardDas Whiteboard muss dabei groß genug sein. Es sollte zudem unbedingt magnetisch sein, damit man schnell mal etwas aufhängen kann. Man kann darauf wunderbar Ideen entwickeln und mit anderen diskutieren. Es ist ein temporärer Ideenraum und nicht dafür gedacht, etwas länger zu dokumentieren. Mit einem Smartphone ist das Ergebnis trotzdem schnell festgehalten.

MagnetleistenEbenfalls unverzichtbar sind für mich alle magnetischen Oberflächen. An zwei Universitäten hatte ich Metallspinde im Büro, die hervorragend geeignet waren, Photographien, Bildschirmsnapshots, Besprechungsnotizen, Entwürfe von Softwarearchitekturen etc. griffbereit aufzuhängen. In unserem aktuellen Arbeitszimmer verwenden wir selbstklebenden Edelstahl-Magnetstreifen.

ModerationstafelDas dritte für mich unverzichtbare Werkzeug für die Einrichtung eines kreativen Raums ist eine Moderationstafel. So manchem sind die filzbespannten Tafeln von Messen oder Fortbildungsveranstaltungen bekannt. An eine Moderationstafel kann man wiederum alles mögliche mit Pins befestigen. Wer will, kann wie bei CSI oder ähnlichen Polizeiserien farbiges Garn zwischen den Fotos, Texten und Skizzen spannen, um Verbindungen zu symbolisieren. Mir reicht die hier dargestellte Gruppierung von Elementen völlig aus. Bisher 😉

Mit den drei Werkzeugen Whiteboard, Magnetleisten und Moderationstafel erzeuge ich mir eine kreative Blase, die mir Eckpunkte meines aktuellen Romans immer vor Augen hält. Details sind immer direkt greifbar. Wichtige Rechercheergebnisse brauche ich nicht erst irgendwo herauszukramen. Wenn meine Augen durch das Büro wandern, finden sie immer etwas, das zum Romanprojekt gehört. Alle anderen To-Do-Listen und Erinnerungen habe ich aus meinem unmittelbaren Blickfeld verbannt. Und wenn ich gewisse Aspekte im Roman verarbeitet habe, räume ich das Material in einen vorbereiteten Karton. So verändert sich mein kreativer Raum mit der Zeit und bleibt dabei immer aktuell.

Schreibpraxis: Integrierte Schreibumgebung Scrivener

Vor ein paar Jahren bin ich auf die integrierte Schreibumgebung Scrivener gestoßen. Scrivener unterstützt sowohl das Schreiben kurzer als auch langer Texte. Wichtig für mich ist die Möglichkeit, den Romantext vom Recherchematerial getrennt zu halten, aber doch im selben System zu pflegen. Jedes Dokument hat einen Status (z. B. „To Do“ oder „Draft“). Bei jeder Szene, weiß ich damit sofort, ob sie abgeschlossen ist. Mit einem farbigen Label markiere ich, aus wessen Sicht die entsprechende Szene erzählt wird. Die Karteikartenansicht hilft mir, den Überblick zu behalten.

Jeder kennt das Problem. Man hat zig Dokumente, Photos und Konzepte, die in einem Sinnzusammenhang stehen, aber man hat diesen Zusammenhang ‚nur‘ im Kopf. Man kann ihn im Computer nicht adäquat abbilden. Man baut sich unter Umständen Krücken wie eine Textdatei, die zusammengehörende Dokumente benennt, vielleicht noch mit ein paar erläuternden Worten zu jedem Dokument. Die Datei- und Ordnernamen werden sorgfältig ausgewählt sowie Ordnerhierarchien konstruiert („Angebote 2017“, „Rechnungen 2017“, „Rechnung 2017-01.doc“, „Rechnung 2017-02.doc“, etc.). Auch Mindmaps können helfen. Aber wehe dem, Ordnerpfade oder Dateinamen werden geändert. Und nach ein paar Monaten oder Jahren hat man das meiste sowieso vergessen.

Vor mehr als zehn Jahren habe ich im Forschungsprojekt NEPOPMUK – The Social Semantic Desktop untersucht, wie man beliebige digitale Objekte (Dateien, Referenzen, Elemente in Daten) miteinander sinnvoll in Zusammenhang stellen kann. „Tags“ und „Labels“ sind solche Möglichkeiten, die moderne Betriebssysteme mittlerweile neben Ordnerhierarchien für die Strukturierung zur Verfügung stellen. Da die sinnvolle Unterstützung von der jeweiligen Anwendungsdomäne bzw. dem Anwendungszweck abhängt, ist es jedoch sehr schwer, so etwas allgemeingültig auf Betriebssystemebene anzubieten. Integrierte Entwicklungsumgebungen können das schon eher.

Integrierte Entwicklungsumgebungen (Integrated Development Environment, IDE) nennt man in der Softwareentwicklung Programmpakete, die die systematische Entwicklung von qualitativ hochwertigem Programmcode in kurzer Zeit unterstützen. Diesem Zweck sind alle internen Strukturen und Editoren angepasst. Code gehört dabei gewissen Kategorien an (z. B. Benutzerschnittstelle oder Datenbankzugriff) und ist in bestimmten Sprachen geschrieben (z. B. Java oder C++). Manche Datei ist nur zur Referenz enthalten oder illustriert Projektentscheidungen. Jede Datei hat einen Status. Und so weiter …

Wer mich kennt, weiß, dass ich strukturiertes Vorgehen jederzeit dem chaotischen vorziehe. Wenn ich ein System finde, das für mich funktioniert, bleibe ich dabei. Ich baue systematische Vorgänge und Automatismen auf, wo ich kann. Das entlastet mich. Systeme erlauben mir, mich auf wichtige Dinge zu konzentrieren und unwichtige zu verdrängen. Die Anwendung von Getting Things Done mit Hilfe von Omnifocus, die Verwendung von Say&Go und das automatische Abspeichern der Sprachnotizen in meiner Dropbox sowie die Bevorzugung handschriftlicher Notizen zur Entwicklung von Ideen und Texten sind Beispiele dafür. Es dürfte also niemanden verwundern, dass ich eine geschlossene, integrierte Schreibumgebung der Verwendung von Einzelprogrammen und Betriebssystemordnern vorziehe.

Vor ein paar Jahren bin ich auf die integrierte Schreibumgebung Scrivener (Literature and Latte Homepage) gestoßen, die mir alles liefert, was ich zum Schreiben brauche. Scrivener unterstützt sowohl das Schreiben kurzer Texte (z. B. Aufsätze aller Art) als auch das Verfassen längerer Texte wie Dissertationen, Romane oder Drehbücher. Was für mich ausschlaggebend war, ist die Möglichkeit, den Romantext vom Recherchematerial getrennt zu halten, aber doch im selben System zu pflegen. Ich kann Bildmaterial sammeln, Textschnipsel oder Webadressen. Alles kann ich mit Kommentaren versehen. Jedes Dokument hat einen Status (z. B. „To Do“ oder „Draft“). Bei jeder Szene, weiß ich damit, ob ich mit ihr zufrieden bin oder ob ich noch Arbeit hineinstecken muss. Ich kann jedem Dokument ein farbiges Label verpassen. Ich benutze dieses Feature zurzeit, um zu markieren, aus wessen Sicht ich die entsprechende Szene schreibe bzw. schreiben will.

Scrivener stellt mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die Struktur meines Romans darzustellen und zu ändern. Für jedes Dokument kann ich eine kurze Zusammenfassung schreiben. Sehr nützlich für die Planung, kann ich nur sagen. Die Karteikarten Ansicht zeigt die entsprechende Zusammenfassung. Hier kommt die farbliche Markierung gut zum Tragen. Erzähle ich mehrere Szenen aus der Sicht derselben Person? Versetze ich mich oft genug in dieselbe Person oder nicht oft genug? Das ist dann leicht zu erkennen.

Scrivener-Karteikartenansicht
Karteikartenansicht in Scrivener

Scrivener-Gliederungsansicht
Gliederungsansicht in Scrivener

Die Karteikartenansicht und die Gliederungsansicht sind beide sehr nützliche Perspektiven auf den Roman und für die Änderung der Szenenreihenfolge. Mit einem Click verschiebe ich eine Szene oder fasse Szenen zu einem Kapitel zusammen. Damit man im Falle eines Falles Änderungen schnell rückgängig machen kann oder, positiver formuliert, damit man verschieden Szenarien durchspielen kann, erlaubt Scrivener Snapshots zu machen, zu denen man einfach zurückkehren kann.

Scrivener-ProjektzieleFür freischaffende Autoren sind Deadlines ein notwendiges Übel. Scrivener unterstützt auch hier. Man kann die Wochentage einstellen, an denen man effektiv schreibt. Basierend auf einem Abgabedatum und dem Manuskriptziel, formuliert in Anzahl Zeichen, Worten oder Seiten, berechnet Scrivener automatisch den Fortschritt und wieviele Zeichen, Worte oder Seiten pro Tag geschrieben werden müssen, um die Deadline zu halten. Wie bei der AppleWatch und meinen täglichen Fitnesszielen finde ich das tägliche Erreichen meines Schreibziels sehr motivierend. So bekomme ich auch ein Gefühl für meine Fortschritte.

Scrivener bietet noch eine ganze Menge mehr Funktionen, über die ich ein anderes Mal berichten werde.

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